Angabe Ohm - Was bedeutet das bei Verdampferköpfen und für E-Zigaretten?

Immer wieder ist bei Verdampferköpfen (Coils) für E-Zigaretten die Angabe Ohm zu lesen. Was das bedeutet, erfahren Sie hier.

Einleitung

Bei Verdampferköpfen (Coils) ist eine der wichtigsten Angaben der Widerstand, welcher in Ohm angegeben wird. Ziel bei einem Verdampferkopf ist es, den Draht zum glühen, also auf Temperatur zu bringen, damit dieser so heiß wird, dass das Liquid verdampfen kann - also die Siedetemperatur des Liquids erreicht wird.

Um einen Draht zum glühen zu bringen, muss Strom fließen. Je mehr Storm fließt, desto heißer wird der Draht - und mehr noch: desto schneller wird er heiß.

 

Der Widerstand

Damit ungehindert Strom fließen kann, darf der Widerstand nicht zu groß sein.

Der Widerstand eines Drahtes/einer Wicklung (der Draht ist in einem Verdampferkopf meist gewickelt) wird einerseits von der Anzahl der Wicklungen, andererseits vom Material selbst bestimmt. Und letztlich kann der Widerstand auch mit der Anzahl parallel geschalteter Wicklungen reduziert werden.

Damit Strom fließen kann, bedarf es einer Spannung - also eines Potentials, welches dafür sorgt, dass die Ladungen (hier Elektronen) von einem Pol zum anderen fließen. Vergleichbar mit dem Gefälle einer Straße: je steiler, desto schneller fließt Regenwasser die Straße hinunter. Je weniger Widerstand, desto ungehinderter fließt der Strom und es kann mehr Strom fließen.

Wenn der Widerstand recht groß ist, so kann man durch Spannungserhöhung (Volt) dafür sorgen, dass trotzdem mehr Strom fließt (Stromfluss wird meist in Watt angegeben). Stellen wir uns vor, wir haben einen kleinen Dreckhaufen auf der Straße. Vor diesem sammelt sich mehr und mehr Wasser, bis die Spannung (der Druck) so groß ist, dass es dann doch in der selben Geschwindigkeit abfließt, wie das Wasser, welches ungehindert fließen kann.

Je größer die Spannung und je größer der Widerstand, desto mehr wirken physikalische Kräft auf das Material und es kann reißen. Demzufolge kann man bei einem Draht mit hohem Widerstand nicht unendlich viel Spannung (Volt) drauf geben, ohne mit der Gefahr leben zu müssen, dass der Draht kaputt geht.

Wieder zurück zum Beispiel des Dreckhaufens: dieser kann weggespült werden.

 

Und nun praktisch

Wir haben mit dem Akkuträger (meist) die Möglichkeit, die Spannung (Volt) oder die Stromflußstärke (Watt) einzustellen. Diese beiden stehen in einem Zusammenhang: will ich mehr Spannung, so erhöhe ich die Watt-Zahl. Je mehr Watt man einstellt, desto höher ist die Spannung.

Der Widerstand bestimmt das Verhältnis zwischen Spannung und Watt. Je höher der Widerstand, desto mehr Spannung ist nötig, damit die angegebene Watt-Zahl an Ladung fließen kann.

Und noch einmal zur Erinnerung: je mehr Watt fließen kann, desto heißer wird der Draht, was wiederum sich in mehr Verdampfung auswirkt.

Gebe ich zuviel Spannung auf den Draht, zerstöre ich ihn damit.

Das bedeutet: der Widerstand limitiert uns beim Strom, und damit bei der Hitze, die wir maximal erzeugen können. Je größer der Widerstand, desto weniger heiß kann der Draht werden, ehe wir ihn zerstören.

Anders herum betrachtet: je geringer der Widerstand, desto weniger Spannung ist nötig, um einen höheren Strom fließen lassen zu können. Und Strom bedeutet Hitze.

Beispiel: wir stellen beim Akkuträger 30 Watt ein. Bei einem Verdampferkopf mit 0,5 Ohm Widerstand würde angezeigt, dass eine Spannung von ca 4 Volt nötig ist, um entsprechend viel Strom fließen zu lassen. Bei einem Widerstand von 1,0 Ohm würden bereits 8 Volt nötig sein, damit derselbe Strom (also dieselbe Menge an Elektronen) fließen kann. Diese Spannung ist meist jedoch schon zu hoch, was zur Zerstörung des Verdampferkopfes führen würde.

 

Mund zu Lunge und Direkt zu Lunge

Bei Verdampferköpfen, die einen hohen Widerstand haben, also nicht so heiß werden können und auch nicht soviel Liquid auf einmal verdampfen können, spricht man gerne von einem Mund zu Lunge (MtL) Verdampferkopf. - also von einer der drei Arten der Zugtechniken.

Verdampferköpfe mit geringem Widerstand erzeugen eine höhere Hitze (bei gleicher Spannung, weil ja bereits viel mehr Strom fließt) und diese werden gerne als Direkt zu Lunge (DtL) Verdampferköpfe bezeichnet.

Das t zwischen MtL und DtL kommt aus dem Englischen: Mouth to Lung und Direct to Lung.

Was steckt hinter der Zugtechnik?

Ein MtL Dampfer nimmt das verdampfte Liquid in die Backen auf, ehe er den Dampf in einem zweiten Schritt in die Lunge einzieht. Damit hat er eine ganze Menge Dampf gebunkert, die er in einem Rutsch der Lunge zuführt. Dieses kann dazu führen, dass ein Hustreiz ausgelöst wird, der unangenehm ist. Insbesondere dann, wenn die Dampfmenge sehr groß ist.

Sollte ein MtL Dampfer einen Verdampferkopf verwenden, der innerhalb kurzer Zeit viel Liquid verdampft, so kann es zu einer großen dichten Dampfwolke führen, die der Dampfer in seinen Backen gesammelt hat, womit die Gefahr des Hustreizes sehr groß wird. Daher wird den MtL Dampfern empfohlen, Verdampferköpfe einzusetzen, die nicht soviel Dampf innerhalb der Zugzeit (übliche 2 Sekunden) erzeugen.

Ein Direkt zu Lunge Dampfer nimmt maximal die vom Verdampferkopf verdampfte Menge an Dampf auf Einmal auf. Damit ist die Menge, die die Lunge auf Einmal reizt, deutlich kleiner, weswegen der Hustreiz deutlich geringer ist. Auf die Zugzeit bezogen nimmt ein DtL Dampfer jedoch deutlich mehr Dampf auf - die Zugzeit beträgt mehr als 4 Sekunden.

Natürlich kann ein DtL Verdampferkopf auch für MtL verwendet werden (umgekehrt meist nicht), sofern die Leistung gedrosselt wird. Jedoch kann die Spannung nicht beliebig gering sein, da ansonsten der sogenannte Sweet-Point des Liquids (der Punkt der Hitze, an dem der Dampf am besten schmeckt) nicht erreicht wird. - und bei dem ein Draht mit geringem Widerstand einfach nicht mehr heiß genug wird.

Damals sprach man von Sub-Ohm und DtL bei einem Widerstand von weniger als 1,0 Ohm. Mittlerweile sind die Grenzen ein wenig fließender und individueller.

Typische MtL Verdampfer haben Widerstände von 1,2 bis 1,8 Ohm. Sub-Ohm Dampfer, und damit DtL, verwenden Widerstände von 0,1 bis 0,5 Ohm. Zwischen 0,5 Ohm und 1,2 Ohm ist die Grauzone, innerhalb der beide Zugtechniken möglich sind.

 

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